Neues Jahr, neue Ziele? Katja Alekhno ist Ayurveda-Ernährungsberaterin und Coach und hat sich über den Jahreswechsel im Rahmen einer 3-wöchigen Pancharkarma-Kur in unserer Klinik behandeln lassen. Mit uns sprach die 38-Jährige über ihre Eindrücke und weshalb kleine Schokofiguren ihre Selbstdisziplin auf eine besondere Probe stellten.

Liebe Frau Alekhno, welche Rolle hat das Thema Ayurveda bisher in Ihrem Leben gespielt?
Vor ca. vier Jahren hatte ich mit wiederkehrenden Nasennebenhöhlenentzündungen zu kämpfen. Nach einigen Besuchen bei meiner Hausärztin und einem ausführlichen Gesundheits-Check-up wurde mir mitgeteilt, dass ich trotz meiner Beschwerden gesund bin und die Symptome angesichts meines stressigen Job- und Familienlebens normal seien. Unzufrieden über dieses Ergebnis, fing ich an, mich mit alternativen Methoden näher zu beschäftigen. Da ich gerne koche und mich das Thema Ernährung schon immer interessiert hat, fiel meine Wahl aus einem scheinbar banalen Grund auf die Ayurveda Medizin. Mit Hilfe der Empfehlungen meines behandelnden Ayurveda-Arztes verschwanden meine Beschwerden, genauso wie die Magenschmerzen, die mich seit meiner Schulzeit begleitet haben. Mittlerweile habe ich sogar eine Ausbildung zur Ayurveda-Ernährungsberaterin abgeschlossen.

Was war der Anlass Ihres Aufenthaltes in der Ayurveda-Klinik?
Ich habe schon einige Jahre davon geträumt, eine Panchakarma-Kur zu machen. Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, welch profunde Bedeutung die Kur aus ayurvedischer Sicht darstellt. Alle im Körper angesammelten Doshas sollen dabei komplett ausgeleitet und die ursprüngliche Dosha-Konstitution wiederaufgebaut werden. Die Vorstellung einer solchen „Neugeburt“ fasziniert mich. Die Kur sollte auch eine Belohnung für meine bestandene Prüfung sein, die ich an der vidya sagar Akademie in Asperg absolviert habe. Sozusagen ein Geschenk an mich selbst für die stressige Lernzeit, die ich mit Alltag, Arbeit und Familie vereinen musste. Nicht zuletzt war mein Aufenthalt auch ein Art Best-Practice-Projekt. Ich wollte an mir selbst erfahren, wie diese Behandlungsmethoden funktionieren.

Die Panchakarma-Kur gilt als Königsdisziplin des Ayurvedas, bei der es vordergründig um die Reinigung und Entgiftung des Körpers geht. Hierbei erfordert z.B. der Verzicht auf Genussmittel, Fisch und Fleisch eine Portion Selbstdisziplin. Was war aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung und was haben Sie während Ihrer Behandlung als besonders wohltuend empfunden?
Da ich mich vegetarisch ernähre, waren Fisch und Fleisch für mich kein Thema. Interessanterweise stellte auch der Verzicht auf Kaffee kein Problem für mich dar, obwohl ich mein morgendliches Kaffeeritual liebe. Was mir irgendwann fehlte, war der Verzehr von Schokolade. Der Silvesterabend fiel ausgerechnet auf die Ghee-Tage, es war tückisch. Während dieser Zeit sieht der Ernährungsplan leichte Gemüsesuppen vor und im Speisesaal standen kleine Dekofiguren aus Schokolade auf dem Esstisch. Ich habe sie gebunkert und später, als es der Ernährungsplan zuließ, Stück für Stück genossen.

Als sehr wohltuend empfand ich die Massagen. Am Ende war es die Fußmassage mit Ghee, die ich richtig liebgewonnen habe. Bisher fand ich den Geruch von Ghee vor allem auf der Haut als sehr gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile empfinde ich es als angenehm, es fühlt (und riecht) sich gut an. Nicht zuletzt hat mir auch der Abstand von den alltäglichen Sorgen sehr gutgetan. Zudem habe ich es genossen, bekocht zu werden und dabei sehr lecker zu essen, so wie ich es mag, mit viel Gemüse und Gewürzen.

Welche neuen Erkenntnisse nehmen Sie mit nach Hause?
Während meiner Panchakarma-Kur habe ich einiges gelernt, sowohl von den Therapeuten, die gern über die Behandlungen, Öle und deren Wirkungen informieren, als auch von den Mitarbeitern im Speisesaal, die mich mit Tipps für die Zubereitung daheim versorgt haben. Neue Erkenntnisse nehme ich aber vor allem über mich selbst mit nach Hause, zum Beispiel wie mein Organismus auf bestimmte Substanzen und Behandlungsmethoden reagiert und wie ich mich dabei körperlich und emotional fühle. Diese Art von Sensibilisierung ist, neben der Verbesserung meiner Gesundheit, der größte Benefit, den ich hieraus ziehe.

Was werden Sie rückblickend in besonderer Erinnerung behalten?
Als erstes muss ich dabei an die Mitarbeiter der Klinik denken, die während meines Aufenthaltes für mich gesorgt haben, auch über ihren Verantwortungsbereich hinaus. Dabei sind es gerade die kleinen Gesten, die ich als sehr menschlich und zum Teil als sehr rührend empfunden habe. In positiver Erinnerung werden mir auch meine „Panchakarma-Kollegen“ bleiben, die in dieser recht kurzen Zeit zu Freunden geworden sind. Wer sich für eine solche Kur entscheidet, sollte meiner Meinung nach neben Offenheit und Neugier auch die Bereitschaft mitbringen, Verantwortung für die eigene Gesundheit übernehmen zu wollen. Daher freue ich mich immer wieder über solche Begegnungen und den damit verbundenen Erfahrungsaustausch.

Vielen Dank für Ihre Zeit und weiterhin alles Gute.

Tipp: Ihr ausführliches Panchakarma Journal teilt Katja Alekhno auf ihrem Instagram-Account. Hier erfährt man auch, wie es nach ihrer Kur weitergeht.