Deutsche Variante: Convolvulus arvensis (Ackerwinde)
Sanskrit: Shankhapushpi, shanka = Schnecke, pushpi = Blüte;

Die ayurvedischen Medikamente gelten in Deutschland nicht als Medikamente sondern als Nahrungsergänzungsmittel. Dennoch sollten sie, auch wenn es „nur“ Pflanzen oder Gewürze sind, ernst genommen werden. Bitte nehmen Sie nicht einfach irgendwelche ayurvedischen Mittel nach Selbsteinschätzung ein, sondern lassen Sie sich von einem ayurvedisch ausgebildeten Arzt beraten. Die Pflanzen müssen zu Ihnen passen, sie können auch Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Daher rate ich dringend von einer Selbstmedikation ab!

Convolvulus pluricaulis kommt in ganz Indien vor, bis zu 2000 m Höhe. Verwendet wird die ganze Pflanze. In den Blüten und Blättern findet sich die höchste Aktivität an Blutdruck senkender und Barbiturat ähnlicher Wirkung.

Shankhapushpi gilt als bestes Rasayana („Verjüngungsmittel“) für den Intellekt.

Im Ayurveda sollten Pflanzen nicht nach Indikation eingesetzt werden, sondern sie müssen auch zur Konstitution des Menschen passen. Daher sollten folgende Charakterisierungen beachtet werden:

Rasa (Geschmack): bitter
Guna (Eigenschaft): ölig, schleimig
Kühlende thermische Potenz
Süße Nachverdauungswirkung
Dosha: Vata und Pitta (zum Teil auch Kapha) werden reduziert
Prabhava (spezifische Eigenwirkung): medhya karma (fördert den Intellekt), schlaffördernd (nidrajana), nerventonisch, vertreibt böse Geister

Inhaltsstoffe:
Kumarine, Beta-Sitosterol, Fettsäuren, Wachse, Alkaloid (Sankhapuspin)

Dosierung:

  • 5 – 10 ml Frischsaft mit Honig, 1-2x täglich
  • Mischung aus Wassernabel, Nabelkraut, Ackerwinde (1:1:1) ist gut für den Intellekt, 2 g – 0 – 2 g mit Milch oder Wasser
  • 30 – 50 Tropfen Sirup (Shaker kalpana) 2 –3 mal täglich mit Wasser
  • 2-3 g Pulver 2x täglich
  • 10-12g der verriebenen Paste (Kalka)
  • Gegen Haarausfall: Öl auftragen

Shankhapushpi wirkt insbesondere auf das Gehirn und Nervensystem, fördert den Intellekt, wirkt beruhigend und angstlösend. Das Gedächtnis wird gestärkt, der Blutdruck wird gesenkt. Daher wird Shankhapushpi gerne bei degenerativen Nervenerkrankungen eingesetzt, aber auch bei Stress und Schlafstörungen. Die Pflanze ist hilfreich, wenn Sie viel geistige Arbeit leisten müssen (im Alltag, aber auch zur Prüfungsvorbereitung). Die geistige Klarheit wird verstärkt.

Über die deutsche Variante, Convolvulus arvensis, Ackerwinde oder Zaunwinde konnte ich keine Literatur zur medizinischen Wirkung finden. Jedoch wird so schön gesagt, dass die Pflanzen immer dort wachsen, wo sie benötigt werden. Die Ackerwinde habe ich verstärkt auf dem Gelände Psychiatrischer Kliniken gefunden.

Quellen: 

  • P. V. Sharma, Classical Uses of Medicinal Plants
  • C. P. Khare, Encyclopedia of Indian Medicinal Plants
  • Zoller/Nordwig, Heilpflanzen der Ayurvedischen Medizin